Project 70 XXX Corps Run To Arnhem - Operation Market Garden

 

16. bis 21. September 2014

 

erstellt am 26. September 2014

 

 

 

 

Zum Gedenken an die Operation "Market Garden" vor 70 Jahre wurde schon vor mehr als 2 Jahren eine historische Veranstaltung geplant welche die Operation aus Sicht des britischen XXX Corps zeigen sollte.
 
Wie auch schon vor 70 Jahren, lief vieles nicht wie geplant oder musste abgesagt werden.

 

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Als Gast bei der Prinses Irene Brigade aus Holland, die als Teil des XXX Corps ebenfalls an der Befreiung ihres Landes beteiligt gewesen war, hatte ich das Glück, bei einer der wenigen wirklichen Re-enactmentgruppen diese Anlasses untergekommen zu sein. Es gab zwar noch die eine oder andere Gruppe aus Holland und  England, sowie unsere Freunde aus der Tschechoslowakei (9. DLI), die die Bezeichnung Re-enactment verdienen,  jedoch war leider trotz Vorgaben des Veranstalters ein Grossteil der Teilnehmer Militärcamper. Viel Plastik und unauthentisches, sowie unmögliche Uniformen und Zelte.
Zudem gab es schon an den ersten Tagen grosse Probleme mit der Polizei. So wurde während der ersten Informationsveranstaltung in der Kaserne bei Week von der Polizei eine Razzia durchgeführt und sämtliche schweren Waffen Cal. 30 und 50 von den Fahrzeugen heruntergeholt und beschlagnahmt. Dies ohne Beisein der Besitzer. Zudem wurden den ausländischen Teilnehmern, trotz Besitz einer Waffenkarte und Bescheinigung, dass die Waffe entmilitarisiert seien, die Verschlüsse konfisziert.
Die Prinzess Irene Brigade hätte von der holländischen Armee Handfeuerwaffen  für verschiedene Gedenkveranstaltungen zur Verfügung gestellt bekommen sollen, mit jenen man auch Salut hätte schiessen sollen. Dies wurde von der niederländischen Polizei kurzerhand unterbunden, da die Armee keine Bewilligung hätte, an Privatpersonen Waffen abzugeben.
Leider hatte dies zur Folge, dass die ganze Woche keine einzige Gedenkveranstaltung an einem Denkmal stattgefunden hat. Zumindest keinen mit unserer Beteilung.
 
 
Zum Anlass selbst.
 
Aus Privaten Gründen war es mir erst am Dienstag möglich nach Holland zu reisen. Über Köln, Mönchengladbach, Venlo erreichte ich mit der Bahn nach 7 Stunden fahrt Eindhoven, wo ich mit einem Jeep abgeholt wurde.
Zwar in Zivil, aber standesgemässem Gepäck (Seesack & Largpack) war ich angereist.
 
Nachdem wir den Convoy eingeholt hatten, fuhren wir am selben Abend noch nach Son en Breugel, wo die jeweiligen 3-4 Convoys auf einem Platz zusammentrafen. Wegen der Menge und unterschiedlichen Grössen der teilgenommenen Fahrzeuge und Panzer, war es nicht möglich alle über dieselbe Route zu schicken. Auf der Südseite des Kanals sollten wir unser Nachtlager aufbauen. Der Kiesplatz war jedoch alles andere als Ideal für ein Camp und so organisierten die Verantwortlichen der PIB kurzerhand, dass wir ausserhalb des Geländes auf einem schmalen Streifen Gras unser Lager aufschlagen konnten. Die Wache mussten wir jedoch selbst organisieren.
In kürzester Zeit war ein kleines Zeltlager entlang der Strasse entstanden und die Armee bracht das Abendessen in Form von Rationen. Es sollte nicht das letzte Mal sein. Obschon erst eingetroffen, wurde ich von den Mitgliedern der PIB herzlich aufgenommen. Ich war zudem nicht der einzige Gast. Es waren noch weitere Gäste aus Australien und Österreich mit dabei. Man merkte den Teilnehmern jedoch an, dass vieles nicht so funktionierte, wie im Vorfeld besprochen. Aber alle zogen am selben Strang und machten das Beste daraus.
Bei einer kurzen Besprechung am Abend wurde allen Teilnehmern mit Waffen mitgeteilt, dass sie diese am Abend in einem von der Armee abgestellten Fahrzeug alle Waffen deponieren müssen. Der wohl grösste Witz, den ich in meiner 20 jährigen Erfahrung auf der ganzen Welt je erlebt hatte. Die Bewachung jener Waffen wurde dann nicht durch die Armee vorgenommen, sondern musste von den Teilnehmern selbst organisiert werden. Die Armee stellte nur den Wagen ( mit Blachenverdeck ) und wollte und musste keine Verantwortung übernehmen, denn die Polizei verlangte dieses Vorgehen. Das ganze wiederholte sich jeden Abend.

 

Son (Nederland) 16.9.14

Zusammenkunft der Convoy bei Son en Breugel am Abend des 16. September 2014
 
Nach einer kurzen Nacht und Tagwache um 0530 in der Früh halfen alle mit, dass wir pünktlich um 0630 abfahrtbereit waren. Unsere erste Fahrt führte den ganzen Convoy östlich von Son, wo die holländische Armee die ganze Nacht durch eine Baily Bridge über die Son gebaut hatten, analog wie vor 70 Jahren. Tausende von Schaulustigen waren vor Ort um das Spektakel zu sehen. Der komplette Convoy, inkl. aller schweren Panzer überquerte ab 0700 die Behelfsbrücke.
Nach der Überquerung teilten sich die Convoys wieder auf und unsere Fahrt führte uns nach St Oedenrode, wo wir unser Frühstück zu uns nahmen und unsere Tagesration von der Armee erhielten. Die 24 Stunden Rationen beinhalteten vor allem viel Instandfood, sowie Cracker, etwas Schokolade, 3 unterschiedliche Paté, Kaugummi und vieles weiteres. In St Oedenrode verweilten wir ca. 2 Stunden. Viele Bewohner der kleinen holländischen Stadt begutachteten die Fahrzeuge und es entstanden interessante Gespräche.
Unsere weitere Route führte uns nach Boekel, knapp 20 Km nordöstlich von Son. Die Strassen waren gesäumt von tausenden von Zuschauern und vielen Schulklassen, welche holländischen Fähnchen schwenkten. Vereinzelt wurde sogar "Ons Holland is vrij " gesungen und es lief mir einen Schauder über den Rücken. Auch 70 Jahre nach der Befreiung der verschiedenen Ortschaften in Holland, haben die Menschen nicht vergessen. Es sollte einer der emotionalsten Momente der Woche sein.

 

Crossing the Bailey Bridge — Son (Nederland).Einfahrt
 
Im Zentrum von Boekel wurden wir zudem herzlich von den Ortsvertretern empfangen man sorgte für unser Wohl. Nach rund 2 Stunden ging es weiter nach Zealand, etwa 11 Kilometer nördlich von Boekel. Auch dort hatten sich tausende von Menschen eingefunden. Es war fast kein durchkommen. Eine Blaskapelle sorgte für etwas Stimmung. Durch die vielen Zuschauer war es leider für uns nicht möglich, zu den anwesenden Veteranen durchzukommen. Das Wetter war zudem mit 26C° doch sehr warm und man suchte sich, wie meist die ganze Woche durch, irgendwelche Schattenplätze. Gegen 15 Uhr konnte man von weitem her das Brummen weiterer Motoren vernehmen, welche von zwei historischen Kampfflugzeugen stammten. Eine B-25 und eine Spitfire mit jeweils holländischer Kennung überflogen das Gebiet rund eine viertel Stunde lang.
Nachdem alle Fahrzeuge aufgetankt waren, ging es gegen 16:00 Uhr weiter nach Grave.

 

Crossing the John S. Thompsonbrug Grave
 
Eine Stunde später überfuhren wir die John S. Thompsonbrug bei Grave, in dessen Schatten wir auch unser nächstes Nachtlager aufschlugen. Als sich der Tag langsam zu Ende ging und die Sonne schon fast den Horizont erreicht hatte, konnte abermals das brummen von mehreren Flugzeugen vernommen werden. In Rund 60 Meter Höhe flogen 2 C47 Transportmaschinen im Formationsflug von Süden her über die John S. Thompsonbrug. Nach mehreren Runden sprangen in zwei Wellen Fallschirmspringer aus den beiden Maschinen über der ehemaligen Landezone bei Grave ab. Nach der Aktion und einer weiteren Mahlzeit aus der holländischen Rationenküche, die wir schon nicht mehr sehen konnten, war Zeit für einen kleinen schwumm im Rhein, um die verschwitzten und verschmutzten Körper zu waschen. Nachdem die Sonne dann ganz weg war, projizierte man mit den beiden im Convoy mittransportierten Suchscheinwerfern ein "V" für Victory in den Himmel.
 
Nach einer kurzen Nacht war wiederum um 06:00 Uhr Tagwache und der ganze Tross musste bei stockdunkler Nacht das Lager abbrechen. Etwas mehr als eine Stunde später ging es weiter über Overasselt, Heumen, Molenhoek, Groesbeek nach Driel. Beim Drielse Veer, knapp hundert Meter vom Rhein entfernt, hatten wir Platz und Zeit, unsere Nassen Sachen von der vergangenen Nacht auszulegen und zu trocknen. Man hatte uns schon vorab Informiert dass wir evtl. mit Gummibooten am Nachmittag gegen 15:00 Uhr den Rhein an der Stelle überqueren sollten, an welcher 70 Jahre zuvor kanadischen Pioniere versucht hatten, polnischen Fallschirmjäger in der Nacht über den Rhein zu bringen. Ebenefalls mit Gummibooten. Vereinzelt trafen schon die ersten Zuschauer ein und wir verpflegten uns ein weiteres Mal aus der 24 Stunden Ration der Armee. Patrick van der Vegt, unsere gute Seele in der Küche hatte kurzerhand etwas Obst, sowie Brot, Käse und etwas Wurst organisiert. So blieb auch etwas Zeit zum schlaf nachzuholen. Dabei wurde festegestellt, dass beim Halftruck der Section 1 der vordere Reifen einen Plattfuss eingefahren hatte. Man verständigte die zuständen Stellen, Betreff einer Reparatur. Kurz nach dem Mittag hatten wir dann doch noch Besuch von einem Veteranen der britischen 3. Parachute Brigade, welcher bei Oosterbeck in deutsche Gefangenschaft geraten war.

 

Crossing the Rhein with rubber-boats — hier: Rijn bij Driel. 18.9.14


Im laufe des Nachmittages trafen immer mehr Besucher ein, welche sich auf beiden Seiten des Rheines versammelt hatten, um unsere Rheinüberquerung zu sehen. Pünktlich um 15:00 Uhr stiessen wir als Platoon (Section 1 & 2) zum Ufer vor, mitten durch die Zuschauer, und bemannten die beiden Boote mit jeweils 8 Mann. Aus Sicherheitsgründen durften wir leider weder die Boote ins Wasser stossen, noch unsere Ausrüstung anbehalten. Mit grüner Schwimmweste ausgestattet und Brodiehelm bewaffnet ging es los. Glücklicherweise hatte der Rhein in diesem Abschnitt nicht so viel Zug und wir gelangten, unter Applaus der Zuschauer, ohne grössere Probleme ans andere Ufer. Hier wäre eigentlich geplant gewesen, dass wir aussteigen und von der holländischen Armee mit Motorbooten ans andere Ufer zurückgebracht würden. Kurzerhand stiessen wir uns wieder ab und ruderten wieder zurück ans gegenüberliegende Ufer. Für mich der absolute Höhepunkte dieser Woche.

 

  

Videobericht vom 19. September 2014 - Omroep Gelderland 

 

 Rijn bij Driel 18.9.14 with a Veteran form the 1st Independet Brigade

Meine Wenigkeit mit dem Veteran Harock der britischen 3. Parachute Brigade 


Nach unserer Rückkehr war vom Reparaturservice nichts zu sehen und die Section 2, sowie das Commando fuhren gegen 17:00 Uhr los Richtung Ginkelse Heide.
 
Der Rest, sprich die Section 1 mit einem Halftruck und einem Jeep verblieben mit mehreren Fahrzeugbesitzern, welche am nächsten Tag noch einen Auftrag in der Nähe hatten vor Ort. Um dem allabendlichen Essen der holländisch Armee zu entkommen, organisierte ich kurzerhand auf dem nahegelegenen Wohnhaus, dem wahrscheinlich einzigen im Umkreis von 10 Kilometer etwas anderes zu Essen. So klang der Abend aus, mit dem wissen, dass wir am nächsten Morgen nicht allzu früh aufstehen müssen.
 
Geweckt wurden wir schliesslich durch die etwas laute Stimme eines Captains der holländischen Armee, seines Zeichens verantwortlicher Offizier seitens der Armee für den Anlass. Dieser war etwas sauer, da wir immer noch da standen und die Reparatur noch immer nicht ausgeführt worden war. Mit bestimmter Stimme organisierte er nun via Telefon eine andere Reparatur-Firma. Es war schon 0800 Uhr. gegen 0900 Uhr traf der erste Bus mit Schulkindern bei uns ein, die eigentlich nur zum Fahrzeugschauen hergefahren wurden. Unser Pech war sozusagen ihr Glück, und neben den Fahrzeugen bekamen die Kinder noch eine ganze Menge an Material des britischen, resp. in diesem Fall des holländischen Militärs von 1944 zu sehen. Jede volle Stunde kam ein weiterer Bus mit weiteren Schulklassen. Dies war zudem auch auf Ginkel Heide so. Im Rahmen des 70. Jahrestages zur Befreiung Holland wurde vielen Schulklassen die Möglichkeit geboten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sowie sich mit historischen Darstellern auszutauschen. Bei uns in der Schweiz zum Thema 2. Weltkrieg ein unmögliches Unterfangen. Während der Gespräche mit den Kindern, besuchte uns ein weiterer Veteran der 1. Parachute Brigade.

 

Schüler bei Driel

Schulkinder zu Besuch bei Driel

 

Reparatur

Nach dem Besuch der Kinder war anglich das lange ersehnte Bad angesagt. Mit Sack und Pack ging es zum nahegelegen Rhein. Es war ein wunderbares Erlebnis und eine tolle Abkühlung. 
 
Im laufe des Morgens traf dann endlich der LKW des Reifen Lieferanten ein, um den Reifen zu reparieren. Kurz nach Mittag wurden wir schliesslich vom Colonel und Sgt. Maj. mit dem Jeep abgeholt und nach Dinkel Heide begleitet. Nach einer Fahrt von knapp einer Stunde trafen wir auf der ehemaligen Landezone der britischen 1. Luftlandedivision ein. Dort eingetroffen, stellten wir fest, dass nun der andere Reifen platt war. Viel zeit blieb uns zudem nicht. Wir mussten mit dem Gros der Mannschaft gleich weitere nach Ede an ein Tattoo, welches im Rahmen der Feier organisiert wurde.
Es reichte gerade aus, um die Zelte aufzustellen und sich notdürftig einzurichten. Ede liegt rund 17 Kilometer Nordwestlich von Oosterbeek.

 

Ginkel Heide

Drill in Ede vor dem Tattoo


In Ede war mitten in der Stadt eine Arena aufgebaut worden und wir verbrachten den Rest des Nachmittages mit Drill und Übungen in der Arena, damit das Zusammenspiel mit "The Band of The Parachute Regiment" tadellos funktionieren sollte.
Unser Auftritt war dann auch sehr gut gelungen und wurde durch das Publikum und die Organisatoren mit Applaus gewürdigt. Erst gegen 11:00 Uhr Nachts sollten wir wieder im Lager sein.

 

Ginkel Heide
 
Auch am Samstag, dem 2. letzten Tag der Tour des XXX Corps, war frühes aufstehen angesagt. Schon nach 07:00 besuchten uns die ersten Zuschauer. Jeweils am Samstag der Feierlichkeiten zur Luftlandeoperation auf Ginkel Heide finden grössere Massen an Absprüngen aus Historischen, aber hauptsächlich modernen Flugzeugen der Armee aus halb Europa und den USA statt. An diesem Samstag wurde mit bis zu 45'000 Zuschauern gerechnet. Dass Wetter war an diesem Morgen im Gegensatz zu den Tagen zuvor sehr feucht und neblig. Da das Programm offiziell erst gegen 10 Uhr anfangen sollte und das Mässige Wetter noch keine Absprünge zuliess, wurden wir regelrecht überrannt. Tausende von Zuschauern strömten in den Wald, nordwestlich Ginkelse Heide. Die ganze Prinses Irene Brigade Gruppe putze sich raus und beschäftigte sich mit Soldatenballtäglichen Dingen wie Ausrüstung- und Schuheputzen. Ich zeigte dem interessierten Publikum eine komplette Ausrüstung eines britischen Soldaten nach 1943.

 

Equipment 1943/44
 
Erst gegen Mittag klarte das Wetter merklich auf, so dass wir bis zum ersten Absprung aus einer C-47 ununterbrochen am erklären waren. Etwas enttäuschend war leider der Umstand, dass es dem Veranstalter an diesem 70. Jahrestag nicht gelungen war, mehr als eine C-47 in die Luft zu bekommen. In der Normandie, ein paar Monate vorher waren es 16 Stück. Nach dem was man in verschiedenen Foren lesen konnte, war einer der Hauptgründe die holländischen Behörden, welche verschiedene Regelungen zur Anwendung brachten, die einen Einsatz über Holland verunmöglichten.
Nach den Doppelabsprüngen aus der C-47 folgten die weiteren Absprünge meist aus C-130 Hercules Transportmaschinen unterschiedlicher Länder. Im Laufe des Nachmittages verschlechterte sich das Wetter wieder zunehmend und um knapp vor 16 Uhr öffneten die Wolken über der Absprungzone ihre Schleusen und ein Regenschauer brach über das Gelände nieder. Jeder versuchte so rasch als möglich einen trockenen Unterschlupf zu finden. Erst gegen 17:00 Uhr hörte es merklich auf. Der Abend war damit gelaufen. Da meine holländischen Freunde noch ein paar Tage länger unterwegs waren als ich, machte sich denn auch etwas von Genugtuung breit und man brach kurzerhand alle Zelte der Gruppe ab und suchte mit allem Material unterschlupf im nahegelegenen Festzelt. zum meinem Ärger auch mein zelt. ich war mit ein paar anderen zu dieser Zeit abwesend und konnte das ganze leider nicht nachvollziehen. Ich habe dann doch noch eine Lösung gefunden, die Nacht draussen zu verbringen.

 

Prinses Irene Brigade Dinkels Heide
 
Am nächsten Morgen, dem letzten der Tour, war wiederum um 0530 Tagwache und alle suchten ihre, noch immer nassen, Sachen zusammen und machten sich abfahrtbereit. gerade als man die Blache des Halftrucks der Section 1 herunternahmen, um diesen zu beladen, prasselte ein weiterer starker Regenschauer auf uns herab. Obschon dieser nur 20 Minuten dauerte, verzögerte sich unsere Abfahrt Richtung Nijmegen etwas. Im leichten Nieselregen kam der Convoy denn doch noch vom Gelände weg. Die nachfolgende fahrt nach Nijmegen war jedoch ein zähes Unterfangen. Im immer stärken werdenden Regen fuhren wir, geführt von der Polizei, auf einer unmöglich langen Route kreuz und quer durchs Land nach Nijmegen.
 
Etwas ausserhalb von Nijmegen, im Gebiet von De Vasim, gleich am Waal, sollte uns unsere vorletzte Fahrt hinführen. Die Sherman Panzer waren schon in der Nacht zuvor dort eingetroffen, da die Armee diese auf Tiefladern dort hingebracht hatte. Wir hatten nun etwa 6 Stunden Zeit uns analog des Tages zuvor dem interessierten Publikum zu präsentieren. Glücklicherweise klarte das Wetter kaum angekommen auf und es wurde ein warmer schöner Spätsommertag. Neben unserer Darbietung war die holländische und us amerikanische Armee im Einsatz. Diese sollte die Rheinüberquerung der 82nd Airborne Division wie vor 70 Jahren mit Schlauchbooten vorführen mit viel Maschinengewehrgeknatter und Rauch. dazu wurden extra Tribünen für 4'000 Zuschauer aufgebaut.
Was aufgefallen war, war der Umstand, dass sich schon viele Fahrzeugbesitzer wahrscheinlich am Samstagabend oder Sonntagmorgen abgesetzt hatten. Der Convoy war sicher um die Hälfte zusammengeschrumpft. Entweder wegen des Regens vom Samstag oder weil in Anheim der sonntägliche Convoy stattfand.

 

Nijmegen

Richtung Nijmegen Brücke
 
Um 1700 war dann auch hier Schluss und der ganze Tross bewegte sich nun Richtung Anheim, wo die Veranstaltung zu Ende gehen soll. Auf der Brücke (John Frost Brücke) in Anheim würde man uns erwarten. Mit den Sherman Panzer an der Spitze fuhren wir nun geschlossen zuerst Richtung Nijmegen Zentrum, um dann über die vor 70 Jahren hart umkämpft Brücke zu fahren. Danach ging es via Autobahn, welche geschlossen wurde für den Convoy nach Anheim. Erwartet wurden wir, aber nur von ein paar dutzend Leuten, was zum Abschluss doch etwas schwach war.
 
Obschon ich zwar schon im Vorfeld schon erfahren habe, dass es viele Schwierigkeiten gab, war es zum Teil noch schlimmer als erwartet. Der Veranstalter aus England hatte wahrscheinlich das Gefühl, dass er es so machen kann, wie es in England funktioniert und dass es schon gehen würde. Die holländische Armee hatte einen tollen Job gemacht und die Veranstaltung oft aus dem Dreck gezogen. Dass es mit dem Gesetzt Schwierigkeiten gibt, darf bei einer solchen Veranstaltung einfach nicht passieren, aber anscheinend war dies eine Retourkutsche der Polizei an die Darsteller, da es schon Vorfälle gegeben hatte mit unerlaubten Waffen.


Trotzdem war ich froh dabei gewesen zu sein und mit der Prinses Irene Brigade hatte ich wohl auch das grosse Los gezogen und eine tolle Truppe mit guter Kameradschaft gefunden.
 

 Abschluss

Danke Jungs der Prinses Irene Brigade

 

Alle Bilder gibt es hier: >>>>>>