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10. Juni 1944

Am 10. Juni wurde der Fronposten von Captain D. Rome und einem Platoon der B Kompanie erneut besetzt, unterstützt von Carrieren und einer Panzerabwehrkanone. Einen weiterer Trupp der 69. Brigade war ebenfalls vor Ort und Captain Rome konnte endlich viele der zurückgelassenen Fahrräder bergen, die vom Platoon of D Kompanie während ihres Rückzugs zurückgelassen worden waren.

Nach den Erfolgen der A-Kompanie am Vortag ging man davon aus, dass der Feind zweifellos wusste, dass die DLI vor Ort war. Es wurde erwartet, dass irgendeine Form von Angriff oder Patrouillentätigkeit durchgeführt würde, um die Stärke herauszufinden.

Der erste Angriff erfolgte am 10. Juni und richtete sich hauptsächlich gegen die A- und B-Kompanien. Am Morgen näherte sich Infanterie und ein Panzer IV den Positionen der A-Kompanie von Douet aus und wurde von der A-Kompanie angegriffen und zurückgeschlagen. Die Panzerabwehrkanoniere des B-Bataillons beanspruchten ihren zweiten Abschuss der Kampagne, indem sie den Panzer in etwa 400 Metern Entfernung ausser Gefecht setzten. Der Panzer geriet in Brand und brannte noch zur Mittagszeit.

Taktische Berichte während des Vormittags warnten vor einer Konzentration feindlicher Panzerfahrzeuge in Buccels, die sich nordwärts entlang der Hauptstrasse nach Bayeux bewegten. Dieser Bericht wurde um 12:15 Uhr von Leutnant Kirk bestätigt, der vor dem Eintreffen des taktischen Berichts zu einer Patrouille auf einem Carrier ausging. Er berichtete, dass er bei Douet von schwerem Feuer beschossen wurde, das von der Kuppe des Hügels nördlich von Buccels kam. Berichte über nächtliche Patrouillen oder Aushebungen am nördlichen Rand des Waldes nördlich von Douet wurden von Leutnant Kirk bestätigt, als er zum Bataillonskommando zurückkehrte.

Gegen etwa 14:30 Uhr eröffnete der Feind das Feuer mit Handfeuerwaffen aus dem Bereich dieser Aushebungen und schoss die Hauptstrasse in die Positionen der A-Kompanie. Die A-Kompanie antwortete sofort, und der Feind führte eine normale rechtsflankierende Bewegung durch, indem er sich einer gedeckten Annäherung in Richtung der B-Kompanie bediente. Die B-Kompanie hielt ihr Feuer eine Weile zurück und eröffnete dann mit Maschinengewehren- und Bren LMG und schlug den Feind zurück. Bis 16:00 Uhr hatte sich der Feind zurückgezogen, und der Bereich der Kreuzung Douet wurde sowohl von Artillerie- als auch von Mörserfeuer beschossen. Während dieser Zeit hatte die Artillerie auf der Hauptstrasse nördlich von Beccels geschossen, um die sich vorwärts bewegenden feindlichen Panzerfahrzeuge zu neutralisieren.

A-Kompanie, 6th Durham Light Infantry, 50th Division, in den Strassen von Douet (Grandcamp-Maisy) am 11. Juni 1944

 

Die Schlacht eröffnete sich erneut um 17:30 Uhr, als Leutnant R.D. Scott, der vorderste Zugführer der B-Kompanie, berichtete, dass ein Panzer versuchte, sich einen gedeckten Weg zur B-Kompanie zu bahnen.

Dieser Panzer wurde im Bereich der B-Kompanie von Panzerabwehrkanone angegriffen und obwohl getroffen, nicht ausser Gefecht gesetzt. Die Kanone wurde daraufhin von einem anderen Panzer beschossen, und sowohl die Kanone als auch die Besatzung wurden ausser Gefecht gesetzt, wobei ein Offizier und vier weitere Ränge verwundet wurden. Weitere Panzer rollten an, die sich in einem Obstgarten 600 Meter südlich der B-Kompanie formiert hatten. Artillerieunterstützungsfeuer wurde unter der Leitung von Major R.G. Atkinson, MC, und Leutnant Scott angefordert und geleitet. Die Panzer griffen die B-Kompanie weiterhin an, und einige Geschosse einer 75-mm-Kanone landeten im Bereich des Bataillonskommandos. An diesem Angriff waren sechs feindliche Panzer beteiligt. Das angeforderte Artilleriefeuer unterbrach den Angriff ab, als diese nur noch 300 Meter von den vorderen Positionen entfernt waren.

Der Kommandeur verstärkte die Panzerabwehr, indem er Kanonen aus anderen Bereich zu den unter Feuer liegenden Kompanie verlegte, um sich auf den Frontbereich der B-Kompanie zu konzentrieren. Diese Kanonen wurden unter Feuer aufgestellt und es wurde dringend um Panzerunterstützung gebeten. Die Verteidigung war bis 20:00 Uhr abgeschlossen, aber ein M10, Tank Destroyer der die Front zur A-Kompanie überquert wollte, wurde von den Deutschen abgeschossen und die Aufhängung beschädigt. Ein zweiter M.10 griff sofort den feindlichen Panzer an und setzte ihn ausser Gefecht. Die feindlichen Panzer zogen sich gegen 20:15 Uhr zurück und wurden durch eine letzte Artilleriekonzentration definitiv vertrieben. Die Front des Bataillons wurde stabilisiert und der M10 und eine zusätzliche Schwadron Panzer blieben die ganze Nacht zum Schutz, um weitere Angriffe abzuwehren.

Der Gesamtschaden für den Feind betrug drei zerstörte Panzer IV - einer wurde am Morgen von unserer Panzerabwehrkanone ausser Gefecht gesetzt, einer von einem M.10 am Abend und einer wurde durch Artilleriefeuer zerstört. Der Feind führte einen ersten Sondierungsangriff durch und hatte sowohl die Verteidungslinie als auch die Stärke versucht abzuschätzen. Die Gesamtverluste für das Bataillon waren ein Offizier und fünf weitere Ränge wurden verwundet und eine Panzerabwehrkanone ausser Gefecht gesetzt.

Die Erfolge der letzten beiden Tage spiegelten sich im grossartigen Geist der Männer des 6th Bn DLI wider. Einige Soldaten waren zum ersten Mal unter Beschuss und wurden sicherlich durch das Auftauchen von mindestens einem Zug Panzer auf unserer Front erschüttert, aber das erstklassige Schiessen der Artillerie und der Panzerabwehrkanonen stellte schnell das Vertrauen wieder her.

Der ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Major Atkinson, der die Artilleriebeobachtung und -leitung, sowie Major Cummings, Batteriekommandant des 90. Feldregiments, der die Kanonen vom Bataillonskommando aus leitete war es zu verdanken, dass der Hauptangriff von Panzern und Infanterie durch die Artillerie abgewehrt wurde.

An den kommenden vier Tagen gab es keine besondere Vorkommnisse. Der Front Posten wurde am 10. Juni von Captain Rome und einem Platoon der B-Kompanie und einer Sektion Carrier wieder besetzt und traf auf Kompanie der 7th  Green Howards.

Am nächsten Tag wurden eine Gruppe Deutscher gefangen genommen. Sie gehörten zu einem Pionierbataillon, das bis zur Zeit der Invasion an Küstenbefestigungen gearbeitet hatte. Wie so oft waren es Männer im Alter von 40 bis 45 Jahren, die wenig bis keine Lust hatten zu kämpfen. Sie hatten kurz nach der Landung die Küstenregion verlassen. Die Gruppe von 40 Soldaten unter einem Offizier hatte am 6. Juni den Rückmarsch angetreten und hatte eine sehr harte Zeit, bis sie am 11. Juni aufgegriffen wurden. Sie hatten wenig Nahrung, waren zerschlissen und unrasiert. Eine Patroullie brachte zudem weitere vierzehn Gefangene und meldete, dass zwei der Gruppe durch Granaten getötet wurden.